Wie kaum ein anderer hat Hoepker (geb. 1936) den deutschen Bildjournalismus seit den 1960erJahren mitgeprägt. Zu Beginn als fester Mitarbeiter wichtiger Magazine, als Fotograf und Korrespondent, aber auch als Art Director und international renommierter MagnumFotograf zählt er heute zu den wichtigsten Vertretern eines engagierten empathischen Bildjournalismus. Dabei hat er sich selbst immer ganz bescheiden als Auftragsfotograf, als „Bilderfabrikant“ verstanden. Als einer, der sich für nichts Geringeres als für die Wirklichkeit interessiert, für die Wahrhaftigkeit des Augenblicks. Doch als Journalist fotografierte er häufig nicht einfach „Nachrichten“, sondern seine Motive sind immer auch Kommentare, die Geschichte in starken Einzelbildern verdichten.
Legendär sind Hoepkers Aufnahmen von Muhammad Ali (1942-2016), die 1966 im Auftrag des Stern entstanden. Gemeinsam mit seiner Frau Eva Windmöller (1924- 2002), die als Autorin berichtete, reiste Hoepker nach London und später nach Chicago. ,,Keiner von uns wusste etwas über das Boxen, aber wir hatten Berichte über diese sehr umstrittene Figur gelesen und dachten, es wäre am besten, ein paar Tage in London zu verbringen – wo Ali gegen den britischen Schwergewichtsmeister Brian London kämpfen würde“, erinnert sich Hoepker. Drei Tage vor dem Kampf traf Hoepker den Boxer.
Auf einer weiteren Reise lernte Hoepker Ali auch in seinem vertrauten Umfeld in Chicago kennen. Ein klassisches Interview mit ihm war unmöglich, so begleiteten Hoepker und seine Frau ihn so lange wie möglich: ,,Es war immer faszinierend, den Champ zu beobachten. Ali konnte sehr wachsam, scharfsinnig und aufmerksam sein, er liebte es, durch die Straßen zu schlendern und mit echten Menschen zu scherzen. Im richtigen Leben war er genauso unberechenbar wie im Ring“, so Hoepker. Hier entstanden seine ikonischen Ali-Porträts mit Faust. Hoepker gelang auf einer Brücke ein weiteres legendäres Motiv: ,,Ich fragte ihn, ob er auf das Brückengeländer klettern könnte. Ali sprang hinauf, zog sein Hemd aus und schrie: ,Ich bin der Größte! Soll ich springen?‘ Im Bruchteil einer Sekunde hatte ich mein Bild von Ali im Sprung – nur dieser eine Klick, eine Chance … “ Ein letztes Mal besuchte Hoepker 1997 den schon stark von seiner Parkinsonerkrankung gezeichneten Ali und überreichte ihm ein Album mit den Aufnahmen, doch Ali konnte sich nicht mehr erinnern.
Ausgestellter Artist: Thomas Hoepker
01.09. – 30.09.2022
Öffnungszeiten: Donnerstag – Samstag, 14 Uhr – 18 Uhr
DEAD END STREET in der HVW8 Galerie Berlin
Die HVW8 Gallery Berlin und die BERLIN PHOTO WEEK freuen sich, DEAD END STREET zu präsentieren, eine doppelte Pop-Up Fotografie-Ausstellung mit Nikita Teryoshin, Manuel Osterholt sowie einer Auswahl verschiedener Fotoarbeiten aus dem Archiv der Galerie. Mit der Doppelausstellung DEAD END STREET feiern die HVW8 Gallery Berlin und die BERLIN PHOTO WEEK die Fotografie und ihre unterschiedliche Präsentation. Mit der 2019 begonnenen Arbeit "I've never been to Russia", die Russland auf Abwegen zeigt, setzt sich Teryoshin mit seinem Heimatland auseinander, das allmählich in
Per Morten Abrahamsen at Uhura Basement.
Der Meister der dänischen Fotografie, Per Morten Abrahamsen, nimmt an der diesjährigen BERLIN PHOTO WEEK vom 2. bis 4. September teil, die von Selected Artists mit einer umfangreichen Einzelausstellung auf 250m² im Uhura Basement (Weydemeyerstrasse 2 10178 Berlin Mitte) präsentiert wird. Die Ausstellung wird ausgewählte ältere und aktuelle Arbeiten enthalten.Per Morten Abrahamsen hat sowohl in Galerien als auch in Museen in Dänemark und im Ausland ausgestellt, darunter zwei Einzelausstellungen im Aros Museum, im Nationalen Fotomuseum Kopenhagen/The black diamant (das nationale
analogueNOW! in der Fotogalerie Friedrichshain
Fotogalerie Friedrichshain und analogNOW! freuen sich, ihre erste kuratorische Zusammenarbeit ankündigen zu können: eine internationale Gruppenausstellung zum Thema „Transition“, die im September eröffnet wird. Die Ausstellung zeigt analoge Fotografieprojekte, die sich darauf konzentrieren, Veränderungen zu erzählen, Entwicklung oder Niedergang einzufangen und die Wendung der Ereignisse mitzuerleben oder herauszufordern. Ob individuell oder kollektiv, sozial oder ökologisch, allmählich oder brutal, unerwartet oder gewählt, ein Übergang kann als ein Prozess der Veränderung definiert werden, von einem Davor zu einem Danach. Ist der Begriff des Übergangs allen
CHAUSSEE 36
Zur diesjährigen BERLIN PHOTO WEEK zeigt CHAUSSEE 36 zwei Ausstellungen, die miteinander im Dialog stehen. Zum einen die Show „Dancing through Times of Uncertainty“ – eine Duo-Ausstellung mit der Magnum-Fotografin Inge Morath (1923-2002) sowie der Inge Morath Award Preisträgerin Johanna-Maria Fritz (*1994) anlässlich des 75. Jubiläums von Magnum Photo. Zum anderen die Einzelausstellung „Updating a Family Album“ der berühmten Iraner Fotografin Malekeh Nayiny (*1955). "Dancing through Times of Uncertainty." Die Werke von Inge Morath und Johanna-Maria Fritz zeigen Artisten – Jongleure, Clowns,
House of Paper
Seit es Papier gibt, sind die Menschen von diesem Werkstoff fasziniert und berührt. Zartheit und zugleich Stärke. Als Grundlage für ein Foto, einen Pinselstrich oder als Werkstoff aus sich selbst heraus. Vom Vorgang des Schöpfens über das künstlerische Gestalten bis zur brutalen Verwandlung in einen anderen Aggregatzustand: Die Möglichkeiten mit Papier zu arbeiten, sind unendlich. Kein anderer Werkstoff der Kunst ist so sinnlich, präsent und wandelbar wie Papier.“© Annette Berr, Direktorin Haus des Papiers Die Papiermanufaktur Hahnemühle, der Druckerhersteller Canon und das FineArt Druckstudio d´mage haben dem Papier